Nur wegen der Alliteration – genießen? Nein, ich genieße die
Ruhe wirklich. Aber nicht nur die, sondern auch die unterschwellige Aufforderung,
die Grabstelle zu pflegen. Meine Vorstellung von Pflege ist nicht unbedingt die der
Friedhofsverwaltung. Ich reibe mich gelegentlich an den Vorstellungen, Vorgaben, Konzepten,
wenn ich mich mit den Angestellten unterhalte.
Die Einfassung der Grabstelle mit gleichfarbigem roten
Granit hatten wir bei einem Treffen vor Ort beschlossen. Die Wiederherstellung
des ursprünglichen Zustandes (ca. 1910), wahrscheinlich eingerahmt von einem geschmiedeten
Gitter, ist unrealistisch. (Es gibt auch keine Bildquelle.) Da wir bei der
Restaurierung auch gleichzeitig den Gedanken der „Neubelegung“ bedenken, stimme
ich der Rahmung mit Granitstreifen zu.
Als ich dann das Ergebnis sah, erschrak ich. Das sah spießig aus. Modern, an die neue Friedhofsordnung angepasst. Ich aber wollte mit meiner Spende und Patenschaft ein Grabdenkmal sehen, dass halbwegs eine historische Anmutung hat. Halbwegs - auf einem durch den Weltkrieg zerstörten Ort und durch jahrelange Ignoranz der städtischen Behörden vernachlässigten Kirchhof.
Als ich dann das Ergebnis sah, erschrak ich. Das sah spießig aus. Modern, an die neue Friedhofsordnung angepasst. Ich aber wollte mit meiner Spende und Patenschaft ein Grabdenkmal sehen, dass halbwegs eine historische Anmutung hat. Halbwegs - auf einem durch den Weltkrieg zerstörten Ort und durch jahrelange Ignoranz der städtischen Behörden vernachlässigten Kirchhof.
Schließlich war es der Steinmetz, der meinte, ich solle einfach
Gras über die Einfassung wachsen lassen. Also finanzierte ich die innere
Bepflanzung und bat den Friedhofsgärtner, etwas Mutterboden außerhalb des Rahmens anzuschütten. So wächst die gepflegte Grabstelle mit der wilden
Wiese zusammen. Ich gieße deshalb auch das Drumherum.